Es gibt viele Gründe, warum das Hochziehen der Nase bei Erkältungen und Schnupfen als unhöflich betrachtet wird. Ein weiterer Grund, warum es in Misskredit geraten ist, ist der hartnäckige Mythos, dass es für die Nasennebenhöhlen schädlich sein könnte. In diesem Artikel werden wir uns damit auseinandersetzen und herausfinden, ob es tatsächlich schädlich ist, die Nase hochzuziehen, wenn man erkältet ist.
Wenn die Nase läuft und wir unbeobachtet sind, neigen wir dazu, den Nasenschleim auf jede erdenkliche Art und Weise loszuwerden. Dabei tun wir nichts anderes, als ihn schneller auf den beiden natürlichen Wegen zu transportieren, die für diesen Zweck vorgesehen sind.
- Nase hochziehen: Ein kräftiges Einatmen durch die Nase treibt den Schleim in den Rachenraum und somit Richtung Magen.
- Nase schnäutzen: Ein kräftiges Ausatmen durch die Nase schleudert das Sekret ans Tageslicht und ins Taschentuch.
Nase hochziehen bei Schnupfen: Ist es wirklich gesünder?
Das Nasensekret hat wichtige Funktionen wie die Reinigung und Befeuchtung der Atemluft. Ein gesunder Mensch produziert täglich etwa 200 Milliliter Nasensekret, von dem wir die meiste Zeit über viel davon schlucken, ohne es überhaupt wahrzunehmen. Beim Hochziehen der Nase passiert im Grunde das Gleiche, nur ist das Geräusch lauter und kann manchmal andere Menschen stören, die es als eklig empfinden.
Der Begriff “Nase hochziehen” ist tatsächlich irreführend, da es eigentlich ein “Nach-hinten-Ziehen” ist. Dieser Prozess hilft dabei, Schleim nach hinten in den Nasenrachen zu transportieren, wo er größtenteils heruntergeschluckt wird. Obwohl dies vielleicht nicht gerade appetitlich klingt, ist es sinnvoll, da die ätzende Magensäure den Schleim zersetzt und Krankheitserreger unschädlich macht.
Es ist wichtig, dass wir das Nasensekret regelmäßig entfernen, damit die Atemwege frei bleiben und wir gut atmen können.
Das Hochziehen und Herunterschlucken von Nasenschleim wird oft als unhygienisch angesehen, obwohl viele Mediziner tatsächlich dazu raten. Das liegt daran, dass die Härchen in der Nasenschleimhaut den Schleim sowieso immer in Richtung Magen befördern, wo die Magensäure die Keime zerstört.
Was sagen die Experten
In Bezug auf die Frage, ob das Hochziehen der Nase besser ist als das Putzen der Nase, gibt es keine eindeutige Antwort. Experten sind sich nicht einig, ob eine Methode die andere übertrifft. Beide Methoden haben ihre Berechtigung und können je nach Situation und persönlichem Empfinden geeigneter sein.
Für Kinder ist das Hochziehen der Nase oft einfacher und hygienischer, da sie noch nicht in der Lage sind, sich selbst die Nase richtig zu putzen. Allerdings wird das Hochziehen der Nase in unserer Kultur oft als unhöflich und ekelerregend empfunden.
Es ist wichtig, dass sowohl das Hochziehen der Nase als auch das Putzen der Nase immer sanft und ohne Druck durchgeführt werden, um Verletzungen der Schleimhäute zu vermeiden. Je mehr Druck man beim Hochziehen oder Nase putzen ausübt, desto wahrscheinlicher werden die Keime an anderen Stellen verteilt. Daher sollte man beides möglichst sanft durchführen. Am besten ist es, die Methode zu wählen, die für einen selbst am angenehmsten und effektivsten ist
Nase hochziehen: Die Vorteile
Krankheitserreger werden auf natürliche Weise inaktiviert: Wenn man an einer Erkältung oder einem Schnupfen leidet, befinden sich in dem Nasenschleim auch Krankheitserreger. Das Hochziehen des Schleims befördert ihn in den Magen. Dort werden alle Krankheitserreger von der Magensäure auf natürliche Weise unschädlich gemacht. Das ist ein Vorteil des Hochziehens.
Hygienischer: Wenn man beim Naseputzen ein Taschentuch benutzt, können die Krankheitserreger schnell von dort auf die Hände und von dort auf Gegenstände wie Türklinken übertragen werden und so andere Menschen anstecken. Es ist insbesondere schlecht, wenn man ein Taschentuch mehrfach benutzt und dabei in den Rotz fasst. Auch das ist ein Grund, warum das Hochziehen besser ist.
Weniger Keimverschleppung: Kräfiges Schnäutzen kann Überdruck im Nasenrachenraum verursachen, wodurch die Erreger in die Nasennebenhöhlen und ins Mittelohr wandern könnten. Dies kann zu einer Infektion der Nasennebenhöhlen oder einer Mittelohrentzündung führen. Diese Gefahr besteht besonders bei Kindern bis zum 7. Lebensjahr, da die Ohrtrompete, die Verbindung zwischen dem Nasenrachenraum und dem Mittelohr, bei ihnen noch kürzer und enger ist als bei Erwachsenen. Wenn Kinder mit zuviel Druck die Nase putzen, öffnet sich die Ohrtrompete durch den Überdruck und es kann zu einer Keimverschleppung kommen.
Es ist möglich, dass bei zu starken Nase hochziehen eine Nasennebenhöhlenentzündung entsteht. Daher ist das Hochziehen nicht immer die beste Lösung. Führe deshalb beide Methoden sanft und vorsichtig durch, um die Keime nicht an andere Stellen zu verteilen.
Egal, ob man die Nase schnäuzt oder hochzieht, man sollte immer behutsam vorgehen.
Nase putzen: So geht es richtig
Beim Schnäuzen der Nase sollte man jeweils ein Nasenloch zuhalten und sanft ins Taschentuch schnäuzen. Diese Methode befreit die Nase genauso wirksam wie lautstarkes Naseschnäuzen und befördert den Schleim gezielt aus der Nase. Lautstarkes “Trompeten” hingegen bedeutet, dass zu viel Druck aufgebaut wurde. Das Ergebnis ist, dass der Schleim nicht nur ins Taschentuch geschnäuzt wird, sondern auch in die Nasennebenhöhlen und im schlimmsten Fall sogar ins Mittelohr.
Gewalt und Druck ist weder beim Hochziehen noch beim Schnäuzen von Nutzen. Das Problem, dass man bei Schnupfen keine Luft durch die Nase bekommt, wird nicht durch das Sekret selbst verursacht, sondern durch die geschwollene Nasenschleimhaut.
Es ist wichtig, Papiertaschentücher zu verwenden, da Stofftaschentücher ein Sammelplatz für Krankheitserreger sein können. Erkältungsviren werden vor allem über die Hände verbreitet, daher ist es wichtig, sie im Winter häufig und gründlich mit Seife zu waschen. So kannst du die die Keimbelastung reduzieren. Papiertaschentücher sollten nur einmal verwendet und anschließend im geschlossenen Mülleimer entsorgt werden, um eine weitere Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern.
Die Folgen von falschem Naseputzen können weitreichend sein. Durch den starken Druck, der beim Schnäuzen der Nase entsteht, können Keime sowohl in die Nasennebenhöhlen als auch nach außen gedrückt werden. Dadurch kann ein eigentlich harmloser Schnupfen sich zu einer unangenehmen Nasennebenhöhlenentzündung entwickeln, die mit Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen einhergeht. Wenn bereits Keime in den Nebenhöhlen vorhanden sind, kann sich der Zustand durch das falsche Schnauben noch verschlimmern. Zudem können durch das heftige Ausstoßen der Luft Blutgefäße in der Nase beschädigt werden, was zu Nasenbluten führen kann. Auch eine Mittelohrentzündung kann durch falsches Naseputzen entstehen.
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